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Leserbrief

EU-Klimapaket als gelungener Faschingsbeitrag

Zu "Europäisches Klimapaket nimmt letzte Hürde" (F.A.Z. vom 18. Dezember):

Das Europäische Klimapaket ist vielleicht als belebendes Element einer Faschingsveranstaltung geeignet, nicht aber als Maßnahme, die irgendeinen Nutzen ausweist. Eine einfache, von jedermann nachvollziehbare Rechnung zeigt dies. Als Berechnungsgrundlage dient der detaillierte EU-Beschluss, Deutschland solle seine Emissionen um 14 Prozent gegenüber dem Jahre 2005 verringern, ferner die Zahlenangaben des Weltklimarats IPCC.

Gemäß dem IPCC betrug der Kohlendioxidgehalt im Jahre 2005 zirka 380 ppm (ppm = parts per million) oder 0,038 Prozent. Welcher Laie kennt schon diesen Wert und weiß, dass Kohlendioxid nur ein Spurengas der Luft ist? Der Konzentrationszuwachs an atmosphärischem Kohlendioxid beträgt grob 2 ppm pro Jahr, das ergibt eine Steigerung von 15 × 2 = 30 ppm in den fünfzehn Jahren von 2005 bis 2020. Der deutsche Beitrag an den weltweiten Kohlendioxidemissionen beläuft sich auf zwei Prozent. Man erhält als deutschen Anteil an den besagten 30 ppm demnach 30 × 0,02 = 0,6 ppm. Hiervon sollen nun gemäß EU-Beschluss 14 Prozent eingespart werden, das sind 0,6 × 0,14 = 0,084 ppm.

Der IPCC-Bericht schätzt die globale Temperatursteigerung auf drei Grad Celsius ein, wenn sich die heutige Konzentration von 380 ppm auf 760 ppm verdoppeln würde. Der berechnete deutsche Einsparungsanteil von 0,084 ppm entspricht demnach einer Temperaturreduzierung von 3 × (0,084 / 380) = 0,0007 Grad (gerundet). Dieser Wert ist unmessbar, wird aber der deutschen Wirtschaft Kosten in der Größenordnung von mehreren hundert Milliarden Euro verursachen. Wo bleibt der Aufschrei der Öffentlichkeit angesichts dieses bodenlosen Unsinns der EU-Beschlüsse, insbesondere der Protest der grünen Naturschützer? Die aufgewendeten Mittel hätten wirkungsvoll bei der Sanierung der Weltmeere und der Wiederaufforstung des Regenwaldes mithelfen können.

PROFESSOR A. D. DR. HORST-JOACHIM  LÜDECKE, HEIDELBERG

Text: F.A.Z., 09.01.2009, Nr. 7 / Seite 9
 

 

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