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Betrifft: Einspruch gegen das Windeignungsgebiet Greiffenberg
 
Bei allem Verständnis für die Notwendigkeit des Ausbaus erneuerbarer Energien nach den Beschlüssen der Bundesregierung zum Atomausstieg erheben wir Einspruch gegen die Ausweisung eines Windeignungsgebietes Greiffenberg innerhalb des Unesco-Biosphärenreservats Schorfheide- Chorin.
            Matthias Platzeck hat einst das Land vor dem Hochwasser gerettet. Will er sein Land jetzt mit Windrotoren »überschwemmen«?
Als Minister für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung benannte er den Naturschutz mit seinen hochgesteckten Zielen als das Kernstück der Brandenburgischen Umweltpolitik und er war stolz auf das Brandenburgische Naturschutzgesetz vom 25. Juni 1992, einem der fortschrittlichsten Deutschlands. Nachzulesen in seinem Vorwort der vom Ministerium herausgegebenen »Roten Liste der gefährdeten Tiere im Land Brandenburg« 1992. Darin schreibt er:
            »Der Stellenwert der Bedrohung und des Aussterbens von Pflanzen- und Tierarten durch menschliche Eingriffe ist bei der Beurteilung von Umweltproblemen von Jahr zu Jahr gewachsen. Langfristiger Landschaftsschutz ist auch Gewähr für wirtschaftliche Stabilität und menschliche Geborgenheit. Der Schutz und die Erhaltung von Landschaften für spätere Generationen ist ebenfalls unsere Pflicht gegenüber den Bewohnern ihrer angestammten Lebensräume…
Die Rote Liste sollte uns ermahnen, die auch durch menschliche Arbeit entstandenen Kulturlandschaften nicht einfach zu vernutzen, sondern eine maßvolle Landschaftsentwicklung zu betreiben, die auch noch späteren Generationen vielfältige Lebensräume erhält.«
            Wenn der Ministerpräsident seine Worte als einstiger Umweltminister noch ernst nimmt und nicht als »Geschwätz von gestern« betrachtet, dürfte er Widerspruch gegen Windrotoren im Biosphärenreservat nicht verächtlich als »Romantik« abtun. Das von der Unesco anerkannte »Biospärenreservat« bedeutet geschützter Lebensraum für Mensch und Natur – geschützt auch vor willkürlicher Vernutzung. Die Brandenburgischen Großschutzgebiete sind eine wahre Errungenschaft der Umbruch-DDR. Mutigen umweltbewussten Naturschützern wie dem Biologen Prof. Michael Succow und dem Schriftsteller Reimar Gilsenbach verdanken wir die Initiative für die Schutzgebiete, die in einem Nationalpark-Programm am 12. September 1990 auf der letzten Sitzung des Ministerrats der DDR vor seiner Auflösung beschlossen wurden. Das wäre wohl weder vorher noch nachher möglich gewesen. Diese demokratische Errungenschaft sollten wir hoch achten und nicht einer ehrgeizigen Energie-Planübererfüllung opfern. Die Akzeptanzgrenze für immer höhere und größere Windrotoren in der Uckermark mit bisher 495 Exemplaren beginnt und endet an der Grenze des Biosphärenreservats. Über Greiffenberg ziehen Roter Milan, Seeadler und Schreiadler ihre Kreise, hier nistet der Weißstorch und Tausende Kraniche rasten im Frühjahr und Herbst auf den Greiffenberger Höhen. Über Schönefelder Flugrouten und Flughöhen kann man streiten, über die der Zugvögel nicht. Wir wollen keine Tieropfer durch gigantische Ventilatoren. Die Energiewende braucht Maß und Vernunft.     
 
Anneliese Ernst und Hans-Eberhard Ernst
 
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